Ethischer Individualismus und Obrigkeitsgehorsam. Zu einer Problematik im Drama und Leben Gerhart Hauptmanns in den Jahren 1914-1946 (CROSBI ID 4672)
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Uvanović, Željko
njemački
Ethischer Individualismus und Obrigkeitsgehorsam. Zu einer Problematik im Drama und Leben Gerhart Hauptmanns in den Jahren 1914-1946
Die vorliegende Arbeit hat versucht, das dramatische Werk und das Leben Gerhart Hauptmanns vom Standpunkt des ethischen Individualismus zu erhellen und dabei auf die Gründe für Distanzierung vom Kollektiven wie auch für Annäherung an die Träger der Obrigkeitsmacht hinzuweisen. Das reichlich vorhande, zum Motivkreis Individualismus bzw. Gehorsam gehörende Beweismaterial legt nahe, dass man statt von Diskrepanz zwischen der dichterischen Aussage und dem Leben des Autors letzten Endes eher vom Einklang die Rede sein sollte. Der ethisch gesinnte Hauptmannsche Individuum unternimmt letzten Endes alles, was realisierbar ist und in eigenem Interesse steht - und trägt dafür individuelle Verantwortung. Das Kollektivum, das sich zu einer moralischen Handlungsweise nicht bewegen lässt, überlässt er der Wirkung des in dieser Arbeit mehrmals besprochenen "Bumerang"-Effektes. Irrationalität, Eros und Reinkarnationsgedanke raten von jeglicher öffentlicher Intervention ab. Die Einmischung in die irdischen Angelegenheiten wird des weiteren durch die Einsicht gelähmt, dass Diesseits als die im Sinne des gnostischen Dualismus verstandene diabolische Hälfte des Ganzen darstellt. Die Doppelbödigkeit, die Verkehrtheiten der Welt, die boshaften politischen Künste und die angeborene Bestialität des Menschen scheinen diese Einsicht zu bekräftigen. Leider blieb Hauptmann auch in der Holokaust-Zeit seiner Passivität und seinem Pessimismus treu. Sein öffentlicher Protest blieb aus. Ob dies aber von einem 80jährigen Greis zu erwarten war?
ethischer Individualismus; deutsche Geschichte 1914-1946; G. Hauptmanns Dramen und Tagebücher; Obrigkeitsgehorsam
Magistarska teza na Filozofskom fakultetu u Zagrebu 1998. Mentor: prof. dr. sc. Marijan Bobinac RECENZIJE: 1. Dr. Peter Delvaux (Univ. Utrecht) Zeljko Uvanović sucht Hauptmanns Verhalten von der Aussage der Dramen her unter dem Gesichtspunkt des ethischen Individualismus zu verstehen. Nachdem er diesen Begriff sowie dessen Spannungsverhältnis zum Obrigkeitsgehorsam referierend umrissen hat, hebt er patriotischen Nationalismus von chauvinistischem ab, mit welchem ethischer Individualismus nicht mehr vereinbar ist. Der Zeitraum seit 1914 umfaßt den I. Weltkrieg, die Weimarer Republik und den NS-Staat und demgemäß ist die Arbeit eingeteilt ; auch dem letzten Lebensjahr sind einige Zeilen gewidmet. Die Dramen werden im Zusammenhang mit ihrer Entstehung in einer dieser Perioden besprochen. Über manches mag man streiten, so über die Tragweite des Titels Der weiße Heiland und über die Frage, wem Montezumas Schlußworte gelten ; und Indipohdi bleibt schwer deutbar. Die Interpretation des Veland scheint zunächst Wilhelm Emrich zu folgen, hebt aber dann auf die Bedeutung Ketills ab, wie ja ohnehin die Frage sich stellt, wohin Veland sein Flug führen werde. Der vielfältige Zusamme
engleski
On Ethical Individualism and Obedience to Political Regimes in Drama and Life of Gerhart Hauptmann 1914-1946
nije evidentirano
ethical Individualism; German History 1914-1946; G. Hauptmanns dramas and diaries; obedience to political regimes
nije evidentirano
Podaci o izdanju
Göttingen: Cuvillier Verlag
1998.
3-89712-065-8
151
objavljeno