Referentielle Metonymie im Sprachvergleich (CROSBI ID 28529)
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Brdar-Szabó, Rita
njemački
Referentielle Metonymie im Sprachvergleich
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich insgesamt eine interessante Konvergenz zwischen den Ergebnissen der vergleichenden Analyse thematisch entsprechender Texte sowie zwischen denen der parallelen Informantenbefragung ergibt. Folgende empirische Generalisierungen lassen sich auf ihrer Grundlage formulieren: Die kontrastive Analyse der außenpolitischen Nachrichten zeigt entlang aller Parameter die stärkere Nutzung der Ort-für-Institution-Metonymie im Deutschen, wobei die Unterschiede zwischen Deutsch und Ungarisch in Bezug auf Types und Schlagzeilen besonders signifikant sind. Die parallele Informantenbefragung zu den kontextlos präsentierten Sätzen bringt als Ertrag die Beobachtung, dass der Gebrauch der Hauptstadt-für-Regierung-Metonymie im Deutschen stärker lexikalisiert ist als im Ungarischen, wo ihre Nutzung im höheren Maße kontextabhängig ist als im Deutschen. Die Informantenbefragung zu den in Texte integrierten Test-Items fördert schließlich signifikante interlinguale Unterschiede in der Nutzung der Ort-für-Institution-Metonymie zu tage, wobei diese im Deutschen als systematisches Interpretationsschema verfügbar zu sein scheint, während sie im Ungarischen nur sporadisch zum Einsatz zu kommen scheint. Wird schließlich auch noch Englisch in den interlingualen Vergleich mit einbezogen, so zeigt sich hier eine noch stärkere Nutzung der Ort-für-Institution-Metonymie als im Deutschen, zumal hier wie aus (13a-b) ersichtlich gleich durch die einmalige Erwähnung einer bestimmten Institution in einem Text die Nutzung der Ort-für-Institution-Metonymie instantiiert werden kann. Im Deutschen und Ungarischen sind keine vergleichbaren Belege zu finden. Wenn anloge konstruierte Beispiele deutschsprachigen und ungarischen Informanten zur Beurteilung vorgelegt werden, so kommt es zu einer breiten Streuung in den Urteilen der Testpersonen. Es lassen sich alles in allem bedeutsame interlinguale Unterschiede in der Nutzung der Ort-für-Institution-Metonymie beobachten, und die referentielle Metonymie scheint somit nicht so gleichförmig zu sein, wie sie einem auf den ersten Blick vorkommen mag. Eine wichtige Aufgabe für die zukünftige Forschung bleibt die genaue empirische Überprüfung der Nutzung weiterer referentieller Metonymietypen in verschiedenen Domänen, Textsorten und Sprachen.
Metonymie, referentielle Metonymie, Typologie von Metonymien, Kognitive Prozesse
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engleski
Referentielle Metonymie im Sprachvergleich
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metonymy, referential metonymy, typology of metonymies, cognitive processes
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53-65-x.
objavljeno
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Barota, Mária ; Szatmári, Petra ; Tóth, József ; Zsigmond, Anikó
Szombathely: Pädagogische Hochschule Berzsenyi Dániel
2002.
963 9290 83 1