njemački

Jurek Beckers erzählte Geschichte(n)

In einer Zeit, in der Geschichte (history) unmöglich geworden zu sein schien, entwarf die Literatur sich selber als Möglichkeitsform der Geschichte. In Jurek Beckers Romanen "Jakob der Lügner" (1969) und "Bronsteins Kinder" (1986) schlägt die historische Wahrheit in Bindung von Wahrheit, Lüge und Fiktion um, so daß der historischen Shoah-Erfahrung durch humorvolles, anekdote- und parabelähnliches Erzählen das Grauenvolle teilweise weggenommen wird. Die Juden im Ghetto, ihr Überleben und Weiterleben nach der Shoah sind historische Themen, aber Jurek Becker gibt nicht das Bild der Historie, sondern erzählt Geschichten (stories), mit denen er seinen Mitmenschen Mut und Hoffnung zum Weiterleben und zur Gegenwart geben will. Während "Jakob der Lügner" die jüdische Existenz in ihrer extremen Bedrohung porträtiert, sind die Shoah-Überlebenden und ihre Nachkommen in "Bronsteins Kinder" auf der Suche nach ihrer jüdischen oder deutschen Identität in der DDR-Alltagsrealität der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

povijest/historija; priča; holokaust/Šoa; geto; strategije preživljavanja; židovski i/ili njemački identitet; Njemačka Demokratska Republika; njemačka književnost nakon 1945; Jurek Becker

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