Kosmopolitische Verteilungsgerechtigkeit Eine Globalisierung des Rawls'schen Denkansatzes (CROSBI ID 61216)
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Brčić Kuljiš, Marita
njemački
Kosmopolitische Verteilungsgerechtigkeit Eine Globalisierung des Rawls'schen Denkansatzes
Eine Diskussion über die politische Problematik der zeitgenössischen Welt kann nicht auf die Grenzen konstruierter politischer Gemeinwesen beschränkt bleiben. Probleme der politischen Philosophie kennen weder Isoliertheit noch Abgrenzungen, zumal in der heutigen globalisierten Welt. Hingegen die Frage der Gerechtigkeit (insbesondere der Verteilungsgerechtigkeit), als politische Frage aufgefasst, widersetzt sich irgendwie dem Bestreben, eine Lösung außerhalb dessen zu finden, was wir als staatliche oder vielmehr nationale Ebene kennen. Zu den führenden Autoren, die einen solchen Standpunkt vertreten, gehören: Michael Walzer, dem zufolge Gerechtigkeit „ein lokales und kein globales Ideal“ ist ; David Miller, der eine Reihe von Faktoren anführt, welche die Umsetzung der Verteilungsgerechtigkeit auf globaler Ebene einschränken, und natürlich John Rawls, mit seinem Werk Das Recht der Völker der einflussreichste Denker unter ihnen. Aber auch Autoren wie Allen Buchanan, Thomas W. Pogge, Henry Shue, Darrel Moellendorf u.a. sehen in der Idee der menschlichen Grundrechte eine Möglichkeit zur Umsetzung der Gerechtigkeit auf globaler Ebene. Hierbei geht es im Grunde um eine Erneuerung der Idee des Kosmopolitismus, und da dieser in seiner Grundanlage ja den Egalitarismus befürwortet, wird er zwangsläufig mit Demokratie – mit kosmopolitischer Demokratie in Verbindung gebracht. Allerdings wurde der Kosmopolitismus stets als unvollständige Konzeption verstanden, als eine Form, die verschiedene politische und / oder Moraltheorien mit Inhalt zu füllen versuchten (liberaler Kosmopolitismus, nationaler Kosmopolitismus usw.). Im Hinblick auf die Inhalte sind zu unterscheiden: ein moralischer / institutionaler, ein radikaler / gemäßigter und ein schwacher / starker Kosmopolitismus. Durch die Globalisierung sind wir so stark miteinander verbunden, dass es heute vielleicht einfacher ist denn je, aber auch komplexer, über Weltbürgertum zu sprechen. Durch die enormen Ungleichheiten, vor allem sozio- ökonomischer Natur, tut sich eine allzu breite Kluft zwischen den Menschen auf, die immer schwerer durch die Rede von den allen Erdenbürgern zustehenden Menschenrechten überbrückt werden kann. Es ist daher unmöglich, über kosmopolitische Demokratie nachzudenken, ohne zugleich den Gedanken der Gerechtigkeit zu berühren ; unmöglich, über Gerechtigkeit zu diskutieren, ohne zugleich John Rawls zu erwähnen. Obwohl dies problematisch ist, da Rawls jeglichen Versuch, seine Idee von Gerechtigkeit als Fairness zu einer globalen Gerechtigkeitsidee auszuweiten, ablehnte.
Kosmopolitismus ; Verteilungsgerechtigkeit ; humanitäre Pflichten ; Pflichten der Verteilungsgerechtigkeit ; Rawls
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engleski
Cosmopolitan distributive justice Globalizing Rawls
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cosmopolitanism ; distributive justice ; humanitarian duties ; duties of distributive justice ; Rawls
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Podaci o prilogu
129-148.
objavljeno
Podaci o knjizi
Ottmann, H ; Barišić, P.
Baden-Baden: Nomos Verlag
2018.
978-3-8487-3302-6